Auf orangem Hintergrund sind verschiedene digitale Benutzeroberflächen zu sehen, davor ist eine Grafik einer Frau im Rollstuhl, die einen Bildschirm bedient.

5 Tipps zur Erstellung barrierefreier Social-Media-Posts

Inhaltsverzeichnis

Einleitung: Darum sind barrierefreie Social-Media-Posts wichtig

In einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft sind soziale Medien zu einem zentralen Bestandteil unseres Lebens geworden. Sie sind mehr als Zeitvertreib, sie sind ein nicht wegzudenkender Kanal zur Kommunikation und Informationsbeschaffung. Um sicherzustellen, dass alle Menschen, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen, gleichermaßen von den Vorzügen sozialer Medien profitieren können, bedarf es einer barrierefreien Aufbereitung der Inhalte.

Im digitalen Raum manifestieren sich verschiedene Barrieren, die den uneingeschränkten Zugang und die Teilnahme für bestimmte Gruppen von Menschen erschweren. Dazu gehören:

  • visuelle Barrieren
  • auditive Barrieren
  • motorische Barrieren
  • kognitive Barrieren
  • technologische Barrieren
  • soziale Barrieren

Während manche dieser Barrieren temporär oder situationsbedingt sein können, sind andere dauerhaft. Audio-only-Inhalte wie Podcasts stellen für eine Person mit Gehörlosigkeit eine dauerhafte auditive Barriere dar, während eine laute Umgebung auch bei Menschen mit Hörvermögen das Konsumieren dieser Inhalte vorübergehend beeinträchtigt.

Deswegen: Auch wenn nicht alle Menschen auf barrierefreie Social-Media-Posts angewiesen sind, so profitieren letztlich alle davon. Dabei bedarf es nicht viel, um die digitalen Barrieren abzubauen, wie die folgenden 5 Tipps zeigen.

Tipp 1: Emojis gezielt einsetzen

Emojis können eine kraftvolle Möglichkeit sein, Gefühle und Stimmungen zu vermitteln. Allerdings sollten sie mit Bedacht eingesetzt werden. Für Screenreader-Benutzer:innen kann ihre inflationäre Verwendung, beispielsweise in Aufzählungen oder als Reihe von mehreren Emojis, verwirrend sein, da der Reader jedes einzelne Emoji vorliest. Außerdem ist zu beachten, dass die Transkription der Emojis nicht immer der eigentlichen Bedeutung entspricht. Wenn ihr Emojis verwenden wollt, dann am besten nur dort, wo sie inhaltlich ein Argument unterstreichen oder die emotionale Wirkung der Botschaft verstärken.

Links ist das Emoji der dreieckigen roten Flagge zu sehen. Dabei steht folgender Text: Transkription von Screenreadern: (dreieckige) Fahne Eigentliche Bedeutung: Red Flag (Warnsignal) Die Transkription gibt zwar einige visuelle Informationen wieder (vernachlässigt jedoch die Farbe der Fahne), aber sie erfasst den spezifischen Kontext oder die beabsichtigte Bedeutung des Emojis nicht genau.

Tipp 2: Hashtags setzen, aber richtig

Hashtags sind ein beliebtes Mittel, um Inhalte zu kategorisieren und zu suchen. Damit sie barrierefrei sind, solltet ihr bei Hashtags, die aus mehreren Wörtern bestehen, jedes neue Wort der Lesbarkeit halber mit einem Großbuchstaben beginnen. Auch Abkürzungen sollten stets großgeschrieben werden. Da manche Screenreader Hashtags gar nicht mitvorlesen, sollten sie ans Ende des Posts gesetzt werden, da bei einer Verwendung im Textverlauf sonst Lücken entstehen, die das Verständnis erschweren oder unmöglich machen. Und wie bei den Emojis gilt auch bei Hashtags: Ihr solltet sie in Maßen nutzen.

Tipp 3: Bildinhalte mit Alt-Texten versehen

Kaum ein Post kommt ohne begleitende Grafik oder ein Foto aus. Oftmals dienen diese nicht nur der Dekoration oder dem Erregen von Aufmerksamkeit, sondern sind essenzieller Bestandteil des Posts und tragen Informationen. Das heißt: Wird das Bild nicht verstanden, wird der Post nicht verstanden. Für Menschen mit Sehbehinderungen stellt das eine große Barriere dar. Hier kommen Alt-Texte ins Spiel: kurze Beschreibungen, die Bildinhalte für Menschen mit Sehbehinderungen zugänglich machen.

Was einen guten Alt-Text ausmacht, lest ihr im Gastbeitrag unserer Content-Marketing-Managerin Lisa Krawczyk für den Blog von gehirngerecht.

Tipp 4: Keine Videos ohne Untertitel

Videos sind ein beliebtes Medium auf Social Media, aber nicht alle Nutzer:innen können den Ton hören. Mit dem Hinzufügen von Untertiteln stellt ihr sicher, dass alle zu jeder Zeit den Inhalt der Bewegtbilder nachvollziehen können. Praktisch: Plattformen wie Instagram und Facebook bieten oft Funktionen zur automatischen Generierung von Untertiteln an.

Tipp 5: Gute Texte verfassen

Was macht einen im Sinne der Barrierefreiheit guten Text aus? Er sollte zum einen verständlich formuliert sein, d. h. eine klare Struktur haben (z. B. mit Bullet Points), zudem sollten Fremdworte vermieden (oder zumindest erklärt) sowie Sarkasmus und Ironie, wenn notwendig, gekennzeichnet werden. Zum anderen sollte der Text insbesondere dann, wenn er Bestandteil von Grafiken ist, optisch gut lesbar sein. Dazu gehört das Vermeiden von stark verschnörkelten oder anderweitig schlecht zu erkennenden Schriftarten ebenso wie ein starker Kontrast zwischen Textfarbe und Hintergrund. Bei Letzterem empfiehlt sich ein Verhältnis von mindestens 4,5:1.

Links steht die Überschruft "Guter Farbkontrast", dort ist schwarze Schrift auf rosa Hintergrund zu sehen. In der rechten Hälfte steht "Schlechter Farbkontrast", dort ist hellblaue Schruft auf braunem Hintergrund zu sehen.

Fazit: Es bedarf nicht viel, um Social-Media-Posts barrierefreier zu machen

Die Anforderungen an eine vollständige Barrierefreiheit sind im digitalen Raum aufgrund der Vielfalt von Bedürfnissen und technischen Herausforderungen sehr komplex. Somit ist es schwer, wirklich jede mögliche Barriere zu eliminieren. Daher wird in der Praxis oft angestrebt, die wichtigsten Barrieren zu reduzieren, aber eine absolute Barrierefreiheit für alle Nutzer:innen ist oft schwer zu erreichen.

Indem ihr diese fünf Tipps beherzigt, deckt ihr zumindest einen Großteil der Barrieren ab und tragt dazu bei, dass eure Social-Media-Präsenz für eine vielfältige Zielgruppe zugänglich und inklusiver wird.

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